Medienmasterinsight: Masterstudent der Audiovisuellen Medien bei der diesjährigen Fußball-EM als Kameramann vor Ort 

Wer sind die Medienmasterstudis? In der Reihe #Medienmasterinsight stellen wir sie euch vor. Heute berichtet Niklas Link über sein Erlebnis bei der diesjährigen Fußball-EM als Kameramann.

Medien und Fußball – „Wo ist da die Schnittmenge?“ fragt ihr euch vielleicht. Klar, einerseits die Verwertungsrechte. Aber: Was läuft überhaupt hinter den Kulissen ab, damit die Bilder an die Zuschauer:innen an den Fersehgeräten gesendet werden können?

Niklas (derzeit im Master „Audiovisuelle Medien“) war dieses Jahr bei der Fußball Europameisterschaft der Männer als Kameramann in Bukarest im Einsatz. Er nimmt euch mit auf ein einmaliges Abenteuer und erzählt von seinen Aufgaben vor, während und nach einem Spiel.

Schon früh in die Selbständigkeit und Kontakte aufbauen

Niklas hat schon seinen Bachelor an der HdM (ebenfalls „Audiovisuelle Medien) absolviert und sich im fünften Semester des Bachelorstudiums als Freelancer selbständig gemacht. Hauptsächlich arbeitet er als Kameramann, Cutter oder Motion Graphic Designer und macht neben vielen kleinen Werbefilmaufträgen auch Werbespots für große Firmen wie Daimler und Porsche. Doch nicht nur namhafte Unternehmen schmücken sein Portfolio als Filmemacher: Niklas war auch schon als Dokumentarfilmer auf dem bekannten Musikfestival „Southside“ unterwegs. Und ein weiteres Highlight: Er war als Kameraassistent Teil der zweiten Staffel der Netflix-Serie „Biohackers“. Eigentlich sieht Niklas den Werbefilm als seine Hauptleidenschaft. Doch ab und zu wagt er sich auch in „ungewohntes“ Terrain. Sein neustes Abenteuer: Kameramann bei der Fußball-EM im Stadion in Bukarest!

Gute Vorbereitung, Kontakte und ein bisschen Glück

Niklas war schon vor seinem Einsatz bei dem Großereignis hin und wieder bei einem Spiel der Fußball-Bundesliga als Kameramann im Stadion. Technisch kannte er sich mit den Besonderheiten einer Sportübertragung also bereits bestens aus.

Als circa fünf Monate vor der Europameisterschaft von einer Vermittlungsfirma die Anfrage für einen dreieinhalbwöchigen Aufenthalt in Bukarest kam, musste Niklas nicht lange überlegen. Das Abenteuer, international mit einem bunt zusammengewürfelten Team zusammenarbeiten zu dürfen konnte starten!

Es geht los!

Nach einer erfolgreichen Vorabregistrierung bei der UEFA ging es los! Natürlich, sagt Niklas, „gab es die Herausforderung, Studium und Job gleichzeitig zu meistern. Doch durch das Online-Semester hat alles super geklappt! Ich konnte mich einfach virtuell in der Uni dazu schalten!“ In den nächsten Wochen durfte er drei Vorrundenspiele und ein Achtelfinale in Zusammenarbeit mit seinem fünfköpfigen Team betreuen.

Die Aufgaben vor Ort

Am ersten der insgesamt 13 Produktionstage stand die sehr zeitaufwendige Presse-Akkreditierung und eine Besichtigung der Location auf dem Plan.

Und Niklas‘ Aufgaben? Wie kann man sich die Arbeit im Fußballstadion vorstellen? Er erklärt im Gespräch, dass er kein „klassischer“ Kameramann gewesen sei, der eine Kamera am Spielfeldrand hin und her schwenkt. Sein offizieller Job-Titel: Special Camera Operator. Er und sein Team betreuten verschiedene Remote-Kameras, die zum Beispiel am Stadiondach oder an der Innenseite des Tores angebracht waren. Niklas berichtet, dass beispielsweise die Tactical Camera von Fernsehsendern genutzt wird, um im Anschluss an das Sportevent eine Spielanalyse durchführen zu können.

Ein Tag vor den Matches wurde stets noch einmal alles gecheckt und geschaut, ob alles, wie vom technischen Leiter gewünscht, funktioniert.

Besonderes Erlebnis

Niklas sagt, er möchte dieses besondere Erlebnis auf keinen Fall missen! Es war für ihn eine tolle und abwechslungsreiche Erfahrung in einem internationalen Team im Ausland arbeiten zu dürfen. Geld damit verdienen, wofür andere viel Geld bezahlen. Was will man mehr?

Nichts geht über Connections

Als Niklas gefragt wird, was die drei besten Tipps wären, um selbst spannende Jobs ergattern zu können, antwortet er: Kontakte, Kontakte, Kontakte.

Denn: Sich neben seinem Studium mit Leuten aus der Branche zu connecten, sei es bei einem Praktikum oder als Nebenjob, war für ihn das Wichtigste, um Erfahrungen zu sammeln und prestigeträchtige Aufträge zu erhalten. Ein solch praxisorientiertes, audiovisuelles Studium wie an der HdM in Kombination mit einem frühestmöglichen „Doing“ in der Berufswelt sind für Niklas perfekte Voraussetzungen, um in der Branche erfolgreich sein zu können. „Einfach anfangen und machen. Nicht auf den einen richtigen Moment warten. Denn der ist genau jetzt!“