Stuttgart überholt nun München mit den Mietpreisen – das kann einen ganz schön abschrecken. Vor allem als Student:in überlegt man es sich dann zweimal, welche Stadt zum Leben und Wohnen geeignet ist. Doch wir können dich beruhigen: Auch in Stuttgart kann man mehr oder weniger günstig und schön wohnen, wenn man ein bisschen Geduld mitbringt und den ein oder anderen Tipp beherzigt. Ramona aus unserem Master Medienmanagement ist damals neu nach Stuttgart gezogen und hat den ein oder anderen Tipp für euch. Auch erzählt sie, wie das Leben in ihrer 9er WG ist. 

  

In welchen Vierteln soll ich suchen? 

Die beliebtesten Studi-Viertel sind Süd und West. Der Süden lädt` zu einem Eis oder einer kalten Mate am Marienplatz ein, die Tübinger Straße ist Anlaufpunkt zum Second Hand Shoppen und zum gemütlichen Bar- und Kaffee-Hopping. Im sogenannten „Wilden Westen“ treffen sich die Studis am Feuersee oder am autofreien Bismarckplatz. Schöne Altbauten sind hier garantiert. Aufgrund der Beliebtheit braucht man hier allerdings ein bisschen Geduld, ein WG-Zimmer nach seinen Preis-Vorstellungen zu finden. 

Deshalb zieht es auch viele in den Osten, denn hier sind die Zimmer deutlich erschwinglicher. Kleiner Nachteil: der Weg zur HdM in Vaihingen wird immer länger, aber wird von vielen auf sich genommen. 

Apropos Vaihingen – wer nahe an der HdM sein möchte, findet auch in Vaihingen viele WG-Angebote. Hier findest du auch das ein oder andere WG-Haus mit Garten, was den Weg in die Stadt (S-Bahn ca. 15 min) wieder gut macht. 

  

Wie sieht es aus mit Studierendenwohnheimen? 

Das Studierendenwerk Stuttgart bietet in Stuttgart, Ludwigsburg, Esslingen und Göppingen 5624 Wohnplätze in 31 studentischen Wohnheimen an. Die Auswahl ist groß und die Bewerbung lohnt sich, wenn man früh genug dran ist, denn die Wartelisten sind meist sehr lang. Die Preise liegen zwischen 230-300€ monatlich. Die beliebtesten Wohnheime in Stuttgart sind das Max Kade (hier findet ein individuelles Bewerbungsverfahren statt) und die Wohnheime neben der HdM. 

 

Mein Leben in einer 9er WG im wilden Westen 

9 Menschen in einem Haus – wer nicht auf der Suche nach einer Zweck-WG ist, kommt hier voll auf seine Kosten. Mein Zimmer ist mit 10qm zwar klein, da wir aber ein komplettes Haus mit Garten und Wohnzimmer haben, habe ich mit 315€ warm ein Schnäppchen gemacht. 

Gefunden habe ich die Wohnung ganz klassisch über WG-Gesucht, mit dem kleinen Extra-Tipp: Immer ein Gesuch einstellen und ein bisschen was über sich erzählen. Da man hier Fotos von sich einstellen kann, suchen viele WGs zuerst darüber, bevor sie eine Anzeige online stellen. Und so wurde auch ich angeschrieben, ohne aktiv danach gesucht zu haben – Jackpot! 

Und nun habe ich 8 weitere wundervolle Menschen jeden Tag um mich herum. Gestartet wird mit morgendlichem Kaffee im Garten, um die ersten Sonnenstrahlen einzufangen, weiter geht’s mit Co-Working im Wohnzimmer für alle, die wie ich von zuhause aus arbeiten und studieren. Nachmittags wird irgendwann in den Garten gewechselt, bis eine Person den Feierabend einläutet und eine Flasche Sekt aufmacht. Nach und nach trudeln dann die anderen ein, es wird im Garten umgegraben, Gemüse angepflanzt, Kick Flip geübt, gelesen und gemalt. Aber vor allem bleibt es immer spannend, wie der Abend endet. Kleine Rituale wie der TSS (Tomaten-Saucen-Sonntag) sorgen dann für regelmäßige Zusammentreffen, um die ein oder andere WG-Angelegenheit oder einen gemeinsamen Ausflug zu besprechen. 

Das Gute an einer großen WG: Es ist immer was los. Das Gewöhnungsbedürftige: Es ist immer was los. Wenn die Harmonie und Kommunikation jedoch passen, ist die WG nicht nur der aktive Ort für Rambazamba, sondern auch ein Rückzugsort, selbst wenn man gemütlich auf der Terrasse zusammensitzt.  

Wenn du das hier liest, bist du vermutlich auf der Suche nach einem Zimmer in Stuttgart. Ich hoffe, ich konnte dir das WG-Leben ein bisschen schmackhaft machen und wünsche ganz viel Erfolg bei der Suche – die Daumen sind gedrückt!