Medienmasterinsight: Fit für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in Tübingen durch die HdM

Wer sind die Medienmasterstudis? In der Reihe #Medienmasterinsight stellen wir sie euch vor. Heute berichtet Jan Doria über seine Erfahrungen aus seinem Praktikum in der Stabstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Universitätsstadt Tübingen und erzählt, wie die HdM ihn dafür fit gemacht hat.

Von der Uni Tübingen an die HdM

Im Rahmen des Masterstudiengangs Unternehmenskommunikation an der HdM hat Jan Doria im dritten Semester die Chance genutzt, um ein sechsmonatiges Praktikum von Oktober 2020 bis März 2021 in der Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Universitätsstadt Tübingen zu absolvieren. Somit konnte er über ein Learning Agreement 30 ECTS-Punkte nachholen, die ihm durch seinen Bachelorabschluss an einer Universität fehlten.

Fit für den beruflichen Alltag durch die HdM

Durch die breite Auswahl an Vertiefungskursen der HdM konnte Jan das nötige Vorwissen für sein Praktikum erlangen. Unter anderem hat ihm die Vorlesung Datenschutz, Medienrecht und -politik von Herr Prof. Dr. Keber im medienpraktischen Alltag sehr weitergeholfen. „Beispielsweise wenn es um die Themen Fotoaufnahmen oder virtuelle Veranstaltungen geht, war es sehr nützlich, über Grundlagen des Medienrechts, insbesondere Urheber-, Persönlichkeits- und Datenschutzrecht, zu verfügen”, so Jan.

Nicht nur die theoretischen Kenntnisse haben Jan in seinem Praktikum weitergeholfen:
„Neben den Inhalten aus den Vorlesungen, haben mich auch die Soft-Skills, die ich an der HdM erworben habe, für mein Praktikum und die Zeit nach meinem Studium gut vorbereitet. Damit meine ich zum Beispiel effektives Zeitmanagement und das Arbeiten in Projekten, mit vielen unterschiedlichen Menschen und Kompetenzen. Das ist das, was du am Ende brauchst.“

Kommunikationsarbeit für alle Bürger der Stadt Tübingen

Jan hat sich für das Praktikum bei der Stadt Tübingen entschieden, da sich Tübingen für ihn mit dem akademischen Klima, der professionellen Öffentlichkeitsarbeit und den hohen Investitionen in Zukunftsprojekte, wie zum Beispiel die Klimaschutzkampagne „Tübingen macht blau“, von anderen Städten abhebt und einen attraktiven Standort und Arbeitgeber darstellt. Zusätzlich dazu wollte Jan neben der Kommunikation von Unternehmen einen Einblick in die Kommunikation einer Stadtverwaltung erhalten. Denn da gebe es einen entscheidenden Unterschied: „Als Unternehmen will ich ein Produkt verkaufen und habe damit eine ganz bestimmte Zielgruppe im Blick. Als öffentliche Einrichtung habe ich kein ‚Produkt‘ im engeren Sinne, das ich verkaufen möchte, und ich muss prinzipiell alle Menschen erreichen können – vom politisch interessierten Schüler, der bei Fridays for Future demonstriert, über die alleinerziehende Mutter, die sich um Kita-Plätze sorgt, bis zum Rentner, der sich bei der Bürgerbeteiligung einbringt. Das ist eine kommunikative Herausforderung.“

Dementsprechend gestaltete sich das Praktikum für Jan sehr vielfältig. Zu seinen Aufgaben als Schnittstelle zwischen Verwaltung, Medien und Bürgern zählten unter anderem „die Aufbereitung des täglichen Pressespiegels für die drei Bürgermeister der Stadt, die Pflege des städtischen Facebook-Accounts, die Beteiligung an diversen Projekten im Intranet und auf www.tuebingen.de sowie die übliche Pressearbeit, zum Beispiel Pressemitteilungen und Pressegespräche“.
Dank dieser vielfältigen Aufgaben wurden die Erwartungen von Jan an das Praktikum mehr als erfüllt, weshalb er sein Praktikum definitiv weiterempfehlen würde.

Hinter den Kulissen des Politikbetriebs: Mit Tübingen in die Tagesschau

Darüber hinaus bot ihm das Praktikum Einblicke in den Politikbetrieb: Auf kommunaler Ebene in die Funktions- und Arbeitsweise eines Gemeinderats, aber auch in die bundespolitische Dynamik. Denn die Universitätsstadt Tübingen mit ihrem bundesweit bekannten Oberbürgermeister Boris Palmer an der Spitze verfolgt bekanntlich seit Herbst 2020 eine eigene Corona-Strategie, die jüngst in das kontrovers diskutierte Corona-Modellprojekt mündete. Während seines Praktikums war dieser „Tübinger Weg“ mehrfach Thema in der Tagesschau. „Das kommunikativ zu begleiten und einen ‚Blick hinter die Kulissen‘ eines bundesweit diskutierten Projekts werfen zu dürfen, war natürlich sehr, sehr spannend“, so Jan, der sich in seiner Masterarbeit mit narrativer Diskursanalyse beschäftigt. Seine medienwissenschaftliche Analyse in Kurzform: „Boris Palmer ist seit einem Jahr der prominenteste Vertreter eines Gegennarrativs zum anfangs hegemonialen, später dann immer mehr in die Defensive geratenen #FlattenTheCurve-Narrativ, und ich werde natürlich weiter beobachten, welches Narrativ sich am Ende durchsetzen wird.“

Tipps für Studierende und InteressentInnen

Für alle HdM-StudentInnen und alle, die es werden möchten, gibt Jan euch noch folgende Tipps mit: „Studis, die auch in der Stadtverwaltung in der Öffentlichkeits- oder Pressearbeit tätig werden möchten, sollten sich vorab mit den Themen der jeweiligen Stadtpolitik auseinandersetzen. So könnt ihr euch schneller und tiefer einarbeiten“.

Darüber hinaus betont er, dass ein Praktikum eine gute Lösung sei, um die fehlenden 30 ECTS-Punkte nachzuholen, die vielen bei einem Bachelorabschluss an einer Uni fehlen. „Falls ihr von einer Universität kommt und euch noch ECTS-Punkte fehlen, um euren Medienmaster erfolgreich abzuschließen, ist dies keineswegs ein Nachteil für euch, sondern eine Chance! Da im Medienmaster eigentlich kein Pflichtpraktikum vorgesehen ist, habt ihr durch ein Learning Agreement die Möglichkeit, nochmal einen tieferen Einblick in die Praxis zu erlangen und die gelernten Inhalte der HdM anzuwenden.“

Zudem rät Jan allen Studis und InteressentInnen der HdM: „Nutzt die Chance der breiten Auswahlmöglichkeiten an Schwerpunkten, um das nötige Detailwissen in dem jeweiligen Bereich, der euch interessiert und in dem ihr arbeiten möchtet, zu erlangen und in der Praxis anzuwenden“.

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